Home
Geschichte
Programm
Tournee
Preise
Tickets
Souvenirs
Presse
Gästebuch
News
Kontakt

letzte Änderung

05.10.2008

Rekordaufbau

Heider Anzeiger  13.8.2001

Aufbau in Rekordzeit -

 Jeder Handgriff sitzt

Premierenvorstellung des Zirkus Busch-Roland erfolgreich

Von Valeska Buder

HEIDE  Das große, italieniche Zelt des Cirkus Busch-Roland hat einen Durchmesser von 36 Metern. Normalerweise dauert es acht Stunden, es aufzustellen kein Problem für die erfahrene, dreißigköpfige Aufbautruppe. Doch in Heide erwartete die Crew eine Extremsituation.

“Heute ist alles ein bisschen hektischer hier", berichtet Pressesprecher Harald Ortlepp. Eben stand hier noch der Wochenmarkt, wo in sechseinhalb Stunden schon die Zuschauer zur ersten Vorstellung strömen sollen.

Pünktlich um ein Uhr mittags rollen die ersten Wagen an. Und während Adolf Schlüssel, Ulrich Moog und Britta Kordts vom Obst und Gemüsestand Weihe-Arriens ihren Marktstand abbauen und die letzten Kohlkisten im Anhänger verstauen, wird wenige Meter weiter schon das Zirkuszubehör entladen.

"Ich gönne mir nun eine Pause", freut sich Gemüseverkäuferin Britta Kordts. Davon kann das Aufbauteam des Zirkus Busch-Roland allerdings vorerst nur träumen. Es ist schon seit dem frühen Morgen unterwegs und transportiert im Pendelverkehr mit zehn Zugmaschinen rund 100 Fahrzeuge von Rendsburg zum Spielort Heide. Bereits wenige. Minuten nach Eintreffen der Ausrüstung, hört man einen Presslufthammer auf dem Heider Marktplatz lärmen. Er rammt 80 bis 100 Zentimeter tiefe Löcher in den Asphalt, damit Eisenpflöcke dem Zelt auch bei Unwettern Halt geben.

"Bei trockenem Wetter haben wir es mit Naturböden leichter, aber wir müssen uns auf die Gegebenheiten einstellen",

Auch die Musiker

helfen beim Aufbau

erklärt ein Arbeiter. Schon zwanzig Minuten später werden 18 Meter hohe Stahlgittermasten, die später das Zeltdach tragen sollen, mit Hilfe von Elektromotoren empor gewuchtet. Doch erst als die Zeltplane über das Gestänge gezogen wird, lässt sich das Aussehen des fertigen Zeltes erahnen. Mit starken Seilen vertäuen die Arbeiter das Zelt an 150 Eisenpflöcken der "Rohbau" steht.

Im Inneren herrscht noch Leere. In Rekordzeit muss nun noch die Manege aufgebaut werden. Augenblicke später schleppen die Zirkusleute die Bankkonstruktionen ins Zeltinnere. “Wir stehen heute unter enormen Zeitdruck", erzählt Ortlepp. Trotzdem läuft alles nach Plan. Die Aufbau Crew ist ein eingespieltes Team. Jeder Handgriff sitzt, bauen die Männer das Zelt während einer Saison doch rund 40 aud und ab.

Den Artisten bleibt am Heider Premierentag für Proben keine Gelegenheit. Und weil die Zeit drängt, müssen selbst die Orchestermusiker beim Aufbau Hand anlegen. “Unsere Mitarbeiter müssen nicht alles machen, aber sie müssen alles können", beschreibt Ortlepp das täglich Brot des Zirkusalltags. Und während die Arbeiter in der Manege gerade das Sägemehl ausstreuen, bereitet sich der russische Clown Vladimir Slobodeniuk auf seinen Auftritt vor. Im Takt der Blasmusik, gespielt von den Heider Musikfreunden, die in den Wirren des Premierentages für das professionelle Zirkusorchester im Vorprogramm eingesprungen sind, legt Clown Vladimir die Schminke an. Innerhalb von Minuten verwandelt er sich zum Spaßmacher mit roten Wangen und schwarz umrandeten Augen. Ein letzter Blick in den Spiegel und Sekunden später ist er im Dienst. Vor dem Manegeneingang treibt er seine Späße mit dem Publikum und wedelt mit Programmen. Die Show kann beginnen.